Rekonstruktion Kreuzband
Bei der Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes wird, wie von allen Kniespezialisten empfohlen, das gerissene Band durch ein körpereigenes Sehnentransplantat ersetzt.
Wir führen diese Operation konsequent in arthroskopisch-assistierter Methode minimal-invasiv durch. Hierbei werden durch zwei kleine Zugänge eine Kamera und feine OP-Instrumente in das Gelenk eingeführt.
Über die Arthroskopiezugänge wird die exakte anatomische Position des vorderen Kreuzbandes dargestellt und dann werden die notwendigen Bohrkanäle in den Oberschenkel und das Schienbein gebohrt. In diese wird das Transplantat eingezogen und mit speziellen Buttons und bioresorbierbaren Schrauben unter entsprechender Spannung fixiert.
Als Transplantat stehen uns verschiedene körpereigene Sehnen zur Verfügung:
- Oberschenkelbeugesehnen Semitendinosus- ggf. Grazilissehne
- Patellasehne
- Quadrizepssehne
Rehabilitation und Nachbehandlung
Die Nachbehandlung nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes richtet sich nach einem Phasenmodell, welches sich an allgemeinen physiologischen Grundlagen, Voraussetzungen des Patienten und funktionellen Fortschritten orientiert.
In den ersten Wochen postoperativ stehen schmerzlindernde Maßnahmen und Reduktion der Schwellneigung (Physiotherapie, physikalische Maßnahme und Lymphdrainage ) im Vordergrund. Es erfolgt eine Teilbelastung an Unteramgehstützen für 3-4 Wochen. Für diese Zeit empfehlen wir eine medikamentöse Thromboseprophylaxe. Nach ca. 6 Wochen kann im Rahmen einer Rehabilitationmaßnahme mit einer intensiveren Trainingstherapie zur Verbesserung von Kraft, Koordination und Ausdauer begonnen werden. Sportarten mit hoher Rotationsbelastung, stop-and-go Bewegungen wie z.B. Fußball, Basketball, Handball, Kampfsportarten und Sportarten mit erhöhtem Verletzungsdisko wie z.B. Skifahren sollten für 9 Monate nicht durchgeführt werden, da das Sehnentransplantat bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig eingeheilt und remodelliert ist.
I. Akutphase und Beginn der Proliferationsphase
1. + 2. Woche postoperativ: Schmerzlinderung/-reduktion. Reduktion der Schwellneigung.
II. Proliferationsphase
3. – 6. Woche postopreativ: Normalisierung der Beweglichkeit, Belastungssteigerung bis zur Erreichung der Vollbelastung. Wiederherstellung koordinativer Fähigkeiten
Stabilisation der physiologischen Becken-Bein-Achse
III. Remodellierungsphase
ab der 7. Woche: Normalisierung der Alltagsmotorik. Erreichen physiologischer Muskelbalance der gesamten Becken-Bein-Achse