Patellaluxation
Bei einer Kniescheibenverrenkung, der sogenannten Patellaluxation, springt die Kniescheibe in strecknaher Position aus dem Gleitlager. Dabei kommt es zu einer Verletzung des Bandapparates insbesondere des medialen patellofemoralen Ligamentes auch MPFL genannt. In manchen Fällen kann es auch zu Verletzungen des Gelenkknorpels und / oder des Knochens kommen (flake fracture).
Die Ursachen einer Patellaluxation können grob in zwei Gruppen unterteilt werden. Zum einen sind dies die traumatischen Patellaluxationen, hier kommt es durch ein adäquates Trauma zu einer Verrenkung der Kniescheibe aus dem Gleitlager.
Die zweite, weitaus größere Gruppe, sind die habituellen Luxationen. Die Kniescheibe springt ohne entsprechendes Unfallereignis aus der Gleitbahn. In diesen Fällen liegen oftmals Risikofaktoren vor, welche eine Patellaluxation bedingen.
Risikofaktoren einer Patellaluxation / Patellofemoralen Instabilität sind:
Risikofaktoren einer Patellaluxation / Patellofemoralen Instabilität sind:
- Insuffizienz des MPFL (mediales patellofemorales Ligament)
- Trochleadysplasie (flaches Gleitlager)
- Valgische Beinachse (X-Bein)
- Patella alta (hochstehende Kniescheibe)
- Malrotation des Ober- oder Unterschenkels
- Stattgehabte Patellaluxation auf der Gegenseite
- Hypotrophie des M. vastus medialis
- Schwaches Bindegewebe
- Familiare Disposition
Erste Kniescheibenverrenkungen können schon im Kindes- und Jugendalter auftreten, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Jungen.
Wichtig ist, im Rahmen einer gründlichen Anamnese und fundierten klinischen Untersuchung sowie unter Nutzung bildgebender Verfahren wie Röntgen und Kernspintomographie die Ursachen und Risikofaktoren zu evaluieren und zu analysieren, um danach die richtige Therapie abzuleiten.
Bei einer Erstluxation der Patella ohne Verletzungen des Knochens oder Knorpels ist in der Regel eine konsevative Therapie, d.h. nicht operativer Weg einzuschlagen.
Luxiert die Patella erneut bzw. berichtet der Patient über ein Instabilitätsgefühl der Kniescheibe sollte eine Operation durchgeführt werden. Auch hier hängt von der Ursache, welche die Verrenkung bedingt, die Operationsmethode ab.
Folgende Operationsmöglichkeiten kommen in Betracht:
- MPFL-Plastik
- Tuberositasversatz
- Erweiterungsoperation laterales Retinakulum
- Trochleaplastik
- Umstellungsoperation